Too Good to Go – Lebensmittel retten und Geld sparen

TooGoodToGo - Zero Waste App
David
David

Autor von MyGreenJourney

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Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem und wird es voraussichtlich auch noch eine ganze Weile bleiben. Die Medien sprechen zurecht von einer Wegwerfgesellschaft in der wir leben. Einen Schritt in die richtige Richtung geht die App Too Good To Go, in dem sie den Einzelhandel mit dem Endkunden zusammenbringt um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Wie das genau funktioniert und welche persönlichen Erfahrungen ich mit der App gemacht habe, das möchte ich hier mit euch teilen.

Inhalt des Artikels

Wieviel Lebensmittel schmeißen wir weg?

Rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel werden allein in Deutschland weggeworfen. Das ergab eine Studie aus dem Jahr 2019, die vom Bundesernährungsministerium in Auftrag gegeben wurde. Interessant dabei, dass über 50% durch private Haushalte entstehen. Groß- und Einzelhandel liegen z.B. nur bei 4%. Die Too Good To Go App setzt vor allem bei Einzelhändlern und Restaurants/Imbissen etc. an. Die 52% der privaten Haushalte werden somit nicht „angegangen“. Jedoch kann die App indirekt an der Einstellung der Konsumenten etwas ändern. Aber dazu gleich mehr.

Wie funktioniert die Too Good to Go App?

Das Startup wurde 2015 in Dänemark gegründet und ist mittlerweile in mehreren europäischen Ländern vertreten. Die Gründer haben damals erkannt, dass viele Händler und Restaurants kurz vor Ladenschluss das Problem mit nicht abverkaufter Ware haben. Je nach Verderblichkeit kann sie noch gespendet werden. Oft muss sie aber entsorgt werden. So entstehen die bereits angesprochenen Tonnen an Lebensmittelabfällen.

Die App nimmt sich der Aufgabe an, interessierte Unternehmen mit dem Endkunden zusammen zu bringen. Wie funktioniert das genau?

  1. Du lädst dir die App kostenlos herunter (Download Links am Ende des Artikels) und registrierst dich.
  2. Nach dem Start der App wird automatisch deine nähere Umgebung nach teilnehmenden Betrieben gescannt.
  3. In einer Karte werden dir alle Angebote angezeigt, die dir aktuell zur Verfügung stehen.
  4. Du wählst je nach Interesse aus und begleichst direkt online den zu bezahlenden Betrag.
  5. Jeder Betrieb gibt eine Zeitspanne an, zu der die Lebensmittel abgeholt werden müssen. Meistens ist das kurz vor Ladenschluss.
  6. Du zeigst deine App mit der erfolgten Bezahlung vor und erhältst im Anschluss die Produkte.

Meine Erfahrungen

Ich habe den Service bereits mehrfach genutzt. Mit dabei war eine warme Mahlzeit von Nordsee, ein Brötchen Paket vom Bäcker und abgelaufenes Gemüse vom Supermarkt. In allen 3 Fällen habe ich meist über 40% zum Originalpreis gespart. Und geschmeckt hat auch fast alles. Lediglich ein Teil des Gemüses war nicht mehr perfekt bissfest. Das ließ sich aber mit ein paar Tricks schnell ändern. Die Abholung lief immer problemlos. Ich habe meine App vorgezeigt und anstandslos meine Ware bekommen. In 2 von 3 Fällen durfte ich die Auswahl sogar selber vornehmen. Der einzige Knackpunkt war, dass ich mich bei der Abholung etwas überwinden musste. Zugegebenermaßen kam ich mir etwas komisch vor aber schon beim zweiten Versuch ging das alles schon deutlich flüssiger von der Hand. Wie bereits erwähnt, verlief die Abholung immer freundlich und problemfrei. Im Internet liest man manchmal von anderen Meinungen. Ich kann sie aber nicht bestätigen.

Die App selber ist sehr übersichtlich und man findet sich direkt zurecht. Ich habe einen Screenshot meiner App zur Veranschaulichung beigefügt. Man kann auf einer Karte genau sehen welche Betriebe in deiner Nähe sind und sie direkt bei Bedarf als Favoriten speichern. Aber auch das stöbern in anderen Ecken deiner Stadt oder ganz anderen Städten ist möglich. Du kannst also auch bei einem Urlaub in einer anderen Stadt ganz einfach nach günstigen Angeboten stöbern. 

Vor- und Nachteile

  • Aktiver Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung
  • Du sparst Geld
  • Unternehmen verdienen noch etwas Geld mit Lebensmitteln, die sie sonst weggeschmissen hätten
  • Man lernt Betriebe kennen, die man sonst vielleicht nie besucht hätte
  • Man befasst sich aktiv mit dem Thema Lebensmittelverschwendung
  • Zeitaufwand (man kann sich den Abholzeitpunkt nicht aussuchen)
  • Man weiß oft nicht was man bekommt
  • Mittlere und kleine Städte haben keine oder nur wenige Angebote
  • Beliebte Angebote sind schnell vergriffen

Kritik

Bereits seit Jahren kommt immer wieder Kritik gegen Dienste wie Too Good To Go auf. Der Grund ist die befürchtete Konkurrenz zu den lokalen Tafeln (hier ein Artikel der Süddeutschen Zeitung). Der Vorwurf: Man würde den Markt auch für nicht bedürftige Menschen öffnen und daher befürchtet man, dass die Menschen zu kurz kommen, die es dringend benötigen. Das wäre natürlich nicht Sinn und Zweck der Sache. Das ist klar!

Zum Teil ist das aber zu entkräftigen:

  • Viele Großbetriebe haben deutlich weniger Aufwand damit, die abgelaufenen Lebensmittel an die Tafel zu geben. Es wird alles in einem Schwung abgeholt anstatt einzelne Kunden begrüßen zu müssen.
  • Die Menge an abgelaufenen Lebensmitteln ist weiterhin sehr hoch, so dass wenige Engpässe entstehen sollten. Solange wir in den Supermärkten noch frisches Gemüse bis 20 Uhr Abends fordern, wird sich daran wohl auch nicht viel ändern.
  • Es lohnt sich für die Tafel nicht bei allen, vor allem kleinen Betrieben vorbei zu fahren. Daher bleibt immer ein Markt für andere Anbieter übrig.

Fazit

Abschließend sei gesagt, dass ich die Too Good To Go App für eine gelungene Lösung gegen Lebensmittelverschwendung halte. Gerade weil die Zielgruppe die Mitte der Gesellschaft ist, kann man hoffentlich über diesen Weg Aufklärungsarbeit betreiben und uns allen diese problematische Tatsache ins Gewissen rufen. Sollte jedoch die Anzahl der Anbieter zunehmen und dadurch die Tafeln nicht mehr genug Lebensmittel für bedürftige Menschen erhalten, muss definitiv eine Lösung her. Eine Möglichkeit wäre, dass alle Betriebe einen Teil ihrer Einnahmen durch die App an die Tafel spenden. 

App Download

Article Photo by Too Good To Go 

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Über den Autor

Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast. Ich bin David und schreibe hier über meine Erfahrungen, Erfolge aber auch Misserfolge, die ich auf meinem Weg zu einem ökologischeren Leben gesammelt habe und noch sammeln werde. Der Weg ist das Ziel und ich freue mich wenn du dabei bist. Lass gerne einen Kommentar da.

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